Archive for März 2010

let this battle commence

März 25, 2010

irgendwie ging alles zu schnell. Ich bin wieder „im Leben angekommen“. Ich arrangiere mich mit der Situation so gut es geht, habe nie aufgegeben, mich nie gehen lassen. Manchmal bin ich glücklich. Aber es vergeht kein Tag an dem ich mir nicht wünsche wieder laufen zu können, und ich kann mir nicht vorstellen dass sich das je ändern wird.  Manchmal bekomme ich Panik, wenn ich daran denke dass ich mein Leben lang auf einen Rollstuhl angewiesen sein werde, dass es keine Option gibt. Morgens wenn ich aufwache tut es immer noch kurz weh.

Dafür gibt es aber auch immer öfter Momente in denen der Rollstuhl in den Hintergrund rückt, in denen ich mich wohl fühle und zuversichtlich bin. In denen ich weiss dass es sich gelohnt hat, und auch weiterhin lohnt zu kämpfen.

cure for the itch

März 10, 2010

Ich bin beinahe im Alltag angekommen: schlafen, arbeiten, Milch kaufen, waschen, Sport, schlafen.

Heute hab ich mir zwischendrin einen Kindheitstraum erfüllt!! Als persönliches Incentive für die vergangenen Monate. Und weil ich weiss wie schnell sich alles ändern kann…manchmal muss man sowas einfach machen, egal wie unnötig, irrational oder bescheuert es ist….einfach weil es einen zum Lachen bringt.

rumours of my demise have been greatly exaggerated

März 9, 2010

seit letzter Woche arbeite ich wieder- nach sieben Monaten- ohne mich selbst zu loben: ich glaube das ist Rekord. Endlich wieder ein Tagesablauf, eine Struktur…nach ein paar Wochen daheim beginnt man zwangsläufig in den Tag hineinzuleben. Irgendwann ertappt man sich dann in Unterhemd und Jogginghose, Richterin Barbara Salesch schauend auf der Couch. Es wurde Zeit.

Im Rahmen meiner „Wiedereingliederung“ arbeite ich die ersten vier Wochen halbtags, dann 4 Wochen sechs Stunden, dann voll. Die Aufgabe ist interessant, die Kollegen sind super. Und doch fühle ich mich als einziger Rollstuhlfahrer im Gebäude (oder sogar am Standort) etwas wie im Zoo. Die ersten Tage hat es wirklich alles an Selbstbewusstsein gekostet wieder zurück zu kommen. Der Teppich bremst, an allen Drehkreuzen muss ich ewig warten bis mir die Seitentüre geöffnet wird, der Aufzug ist ständig voll, ich komm nicht mehr an die Auswahltaste des Schokoriegelautomaten…am übelsten ist es aber Kollegen zu treffen, die von alledem nichts mitbekommen haben und mich jetzt wiedersehen. Meist sind wir dann beide sprachlos.